Das Drama um Mary…

…fand am gestrigen Sonntag seinen (vorläufigen) Höhepunkt, als die Szenen, die Außerhalb der Gefängnismauern spielen, gedreht wurden.

Das Team um Jan Telgkamp ward in die Residenz unseres Schlagwerkers Mattes geladen, um die dramaturgischen Höhepunkte der Mary-Story in Bilder zu fassen. Und so wunderten sich nicht wenige Einwohner Marls über Rockertypen, die beim Umschleichen eines hübschen Mädchens von Kameras begleitet wurden. Doch der Reihe nach.

Das gegenüber der Knastszenerie deutlich abgespeckte Filmteam traf bereits am frühen Mittag ein, um die ersten Außenszenen mit Mary und ihrem Stalker zu drehen. Während dies an einem Marler Kiosk in Szene gesetzt wurde, fand sich der Rest der Band nebst Freunden in Mattes Garten ein, um zunächst einmal die Güte des angebotenen Kaffees zu testen. Nachdem auch das Team eingetroffen war und bevor sich die gesamte Truppe über die gereichten Würstchen und die Salate hermachte, setzte man den Oberstalker Heiner in ein Auto und ließ ihn seine Mary imaginär verfolgen. Und bereits diese kleine Geschichte zog die Aufmerksamkeit von Teilen der Nachbarschaft auf sich, die sich im Verlauf des Nachmittags noch enorm steigern sollte.

Als dann auch die SWAT Experience, die Leute, die das S.W.A.T.-Team darstellen sollten, eingetroffen waren, war es angezeigt, zunächst erst mal eine Mittagspause einzulegen. Doch auch die ging vorbei und die gesamte Truppe verlegte vor das Haus, wo die entscheidenden Dinge passieren sollten. Bereits die Stellproben erregten größte Aufmerksamkeit in der Nachbarschaft und auch die auf diesem Straßenabschnitt übliche Raserei fiel zur Gänze aus – eher kam es zu vereinzelten Mini-Staus und innerhalb des Teams war man sich sicher, daß es nur eine Frage der Zeit sei, bis es den ersten Auffahrunfall geben würde. Die örtliche Polizeidienststelle war vorab von den Ereignissen rund um Mattes‘ Domizil informiert worden – man hatte bei den dargestellten Szenen doch Bedenken, der ein oder andere Außenstehende könne sich zu Mißverständnissen hingerissen fühlen.

Schließlich traf auch unser Freund Frank Rudek ein, der trotz schwerster Grippe seinen schwarzen Dodge RAM als Kulisse zur Verfügung stellte. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf und die Dramatik stieg bereits beim Dreh in selten erreichte Höhen. Zunächst der Mord – Blut fließt über die Straße, dann die Verhaftung und die verzweifelte Witwe – die Schaulustigen auf der anderen Straßenseite nahmen größten Anteil und kein Fernsehprogramm konnte sie nun mehr fesseln denn die Darstellung der ob des Todes des Geliebten zusammenbrechenden Mary…

Die letzte Klappe fiel dann nach 20 Uhr und dem ein oder anderen schmerzten am Ende des Tages doch die Füße. Doch alle Strapazen und qualmende Socken konnten die Erwartungen nicht mindern, die alle Beteiligten an das Endergebnis haben. Doch bis dahin vergeht eine für uns als Band kaum zu ertragende Spannung…

Bis dahin müssen wir – und Ihr natürlich auch – noch mit den Fotos vorlieb nehmen, die beim Dreh gemacht wurden. Viel Spaß damit.

Unser Dank gilt allen, die es möglich gemacht haben, dieses Projekt auf die Beine zu stellen. Es waren unvergeßliche Tage, an denen wir so viel Spaß hatten wie selten. Ihr ward Spitze!

 

Sommerfest bei MKM

Unsere Verbindung zu Motorrädern und deren Fahrern ging auch am vergangenen Samstag weiter. Nachdem wir ja vor ein paar Wochen das neue Clubhaus des Roadbreaker MC Datteln haben einweihen dürfen, so stand jetzt ein Gig bei unserer lieben Freundin Beate Knasiak auf dem Sommerfest von MKM Bikes in Castrop Rauxel auf dem Programm.

Frank Rudek, Musikerkollege und Chef bei Stage4fun, sorgte für die Bühne und die nötige Beschallung, während wir unsere Amps nur noch zu positionieren brauchten. Da noch zwei andere Combos zu Gast waren, hatten sich die Drummer auf ein gemeinsames Drumset geeinigt. So stand alles ziemlich schnell, der Sound stimmte und der Wettergott hatte auch ein Einsehen. So ging es dann zwischen Bier, Würstchen und Pulled Pork Burgern zur Sache.

Wir spielten unser Set, daß sich bereits bei den Roadbreakern bewährt hatte und auch diemal wurden wir von der wunderbaren Katja Kivelitz verstärkt, die vor allem als die Stimme der „Mary“ in „Legendary Love“ die Zuhörer zu entzücken wußte. Umgeben vom Sound der Motorräder, die immer wieder eintrafen und abfuhren und begleitet von einer Trial-Show des Trial-Clubs Herbede liefen wir zu Höchstform auf und zogen alle Register. Und da wir diesmal auch viel Platz auf der Bühne hatten, erwies sich die Nummer auch ob der herrschenden Temperaturen, aber auch wegen unseres Bewegungsdranges als schweißtreibende Angelegenheit.

Doch wie immer ließen uns Applaus und Anerkennung allen Schweiß vergessen und spätestens als auch wir in den Genuß des Pulled Pork  in Verbindung mit eiskalten Getränken kamen, war alles wieder im Lot. Hat Spaß gemacht. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr?

Komm‘ wa jetz im Fernseh?

Und es trug sich dereinst zu, daß unser Freund Dietmar Lorenz an uns herantrat und verkündete, daß es da eine Möglichkeit gäbe, im Rahmen eines Schulprojektes ein Video zu produzieren. Als es sich nach anfänglicher Vermutung, dieses Projekt sei von einem Haufen Mittelstufler mit der Medion-Videokamera ihres Papas herausstellte, daß es sich bei den Schülern um angehende Film- und Fernsehleute handelt, die mit professioneller Ausrüstung und viel Know-How an diese Sache herangehen würden, brach bei uns die helle Freude aus. Fortan begannen wir mit den Planungen.

Da wir zunächst davon ausgingen, daß es sich eben „um ein Video“ handeln würde, machten wir uns an die Songauswahl. Schnell fiel unsere Entscheidung auf „Legendary Love“, dessen Story ja praktisch nach filmischer Umsetzung schreit. Nach dem ersten Treffen mit den Verantwortlichen und den Filmschülern kam heraus, daß man mehr plante: Zunächst ein Story-Video, eben „Legendary Love“, dazu noch ein klassicshes Musikvideo. Über die Dreharbeiten und die Herstellung würde es noch ein“Making Of“ geben, also drei Videos insgesamt. Wir waren begeistert.

Schnell nahm die Storyline des „Legendary“-Videos Kontour an. Ein Mann, gespielt von Heiner, verliebt sich unsterblich in das verheiratete Model Mary, das von unserer lieben Freundin Michelle gespielt wird. Die wird zunächst Staliking-Opfer des Mannes, der in seinem Wahn soweit geht, Marys Mann (Mattes) zu töten. Dafür wird er zum Tod verurteilt und aufgehängt. Das Video spielt kurz vor der Exekution, die Story wird in Rückblenden erzählt. Zum Schluß wird der Mörder durch den Henker (Fred) mit kirchlichem Segen (Martin) aufgeknüpft.

Über Heiners phänomenale Kontakte gerieten wir an Jürgen Henschel, seines Zeichens Herr und Meister über das Leerstehende ehemalige Hafthaus in Herne. Nach kurzem Hin und Her war klar: Hier konnten die Dreharbeiten stattfinden. Nach einem Ortstermin mit allen Beteiligten stand dann auch der zweite Song fest. Wenn wir schon die Möglichkeit haben, im Knast zu drehen, sollte der Song auch irgendeinen Bezug dazu haben – „Prisoners Of Ourselves“. In der Folgezeit waren alle schwer mit den Vorbereitungen beschäftigt. Da würden Uniformen und Kostüme besorgt, Autos organisiert und natürlich am Dreh- und Zeitplan gearbeitet, denn das Hafthaus stand nur zwei Tage zur Verfügung. Marco hatte die Aufnahmen zu beiden Stücken noch mal poliert und so ging es dann am vergangenen Montag morgen los.

Zunächst ging es um Aufbau und Einrichtung, alle waren trotz Regenwetters ziemlich busy und ziemlich schnell begannen die Dreharbeiten. Ungewohnterweise lag das Heft des Handelns nun nicht bei uns, wir saßen auf Abruf bereit, um die Szenen abzudrehen. Bevor wir vor die Kamera durften, wurden wir in die Maske gerufen und aufgehübscht. Nach und nach wurden die Szenen abgedreht. Wir performten in verschiedenen Zellen unsere Songs oder schlüpften in die Rollen, die uns zugewiesen waren. Natürlich geschah das alles nicht in der Reihenfolge, wie sie hinterher im Video zu sehen ist uns so waren wir das ein oder andere Mal sehr orientierungslos. Gut, daß das Filmteam immer im Bilde war. Der Montag raste an uns vorbei und es war nahezu 21 Uhr, als wir uns nach fast 12 Stunden Arbeit auf den Heimweg machten, natürlich nicht ohne vorher zusammen gegessen zu haben. Und den ganzen Tag war klar: Die Chemie zwischen Filmteam und Band stimmte absolut.

Der Dienstag begann ebenfalls schon morgens um 10 Uhr und man beschäftigte sich vornehmlich mit den Szenen zu „Legendary“. Das Zimmer des Mörders ward hergerichtet und man kam sich schon fast wirklich vor, als wenn da ein Irrer haust, der es auf ein junges Mädel abgesehen hat. Die Maske tat ein Übriges: Heiner sah ziemlich abgefahren aus. Und die Zeit raste: Schnell war der Nachmittag erreicht und unser Freund Jürgen Erlen reiste eigens an, um mit seinem Grill die hungrigen Mägen zu besänftigen. Man ließ sich nicht zweimal bitten: Nachdem die Live-Performance der Band abgedreht war, bei der auch die Stimme von „Mary“, unsere Freundin Katja, mitwirkte, saßen alle im Hof des Hafthauses und schlugen eine mächtige Klinge.

Und da die Sonne zu verschwinden drohte, mußte die Abteilung Musik noch einmal ran und die letzten Einstellungen in den Kasten bringen. Fix ging es danach ans zusammenpacken, denn der Uhrzeiger neigte sich bereits wieder gen 21 Uhr. Mit vereinten Kräften war das Equipment doch flugs eingeräumt und alle Protagonisten auf dem Weg nach Hause.

Wir hatten jedenfalls zwei unvergeßliche, lehrreiche und tolle Tage, die sicherlich ein Highlight in unserer Bandkarriere sind. Danke an das ganze Filmteam und an Jan Telgkamp und Uschi Herzog, die die Leitung hatten. Eure Truppe hat super Arbeit geleistet und wir sind heute schon gespannt, wie das Endprodukt aussehen wird. Aber nachdem wir Euch zwei Tage bei der Arbeit gesehen haben sind wir sicher: Das wird Hammer. Und die Premierenparty wird das auch! Vielen Dank auch hier nochmal an unsere beiden Jürgens, der eine für’s grillen, dem anderen für die Möglichkeit, in einer so geilen Location arbeiten zu dürfen. Danke auch hier an Katja, die uns mit ihrer Wahsinns-Stimme nochmal gepusht hat. Und natürlich auch an Michelle, die unsere Mary gegeben hat. Danke! Ihr wart Spitze!

Heiner, Mattes, Marc, Fred und Martin