Recht kurzfristig wurden wir eingeladen, beim traditionellen Osterfeuer am Joe’s in Oer Erkenschwick aufzutreten. Und obwohl Frank an diesem Tage nicht dabei sein konnte, galt unser Leitsatz: Wenn Freunde rufen, machen wir es irgendwie möglich. So entschieden wir uns, diesen Gig zu fünft zu spielen, also nur mit einem Gitarristen aufzutreten.
Neben uns sollten auch „Der Junge mit der Gitarre“ und der Recklinghausener Singer/Songwriter-Hero Sebel auftreten und so gingen wir davon aus, als erster oder zweiter Act zu spielen. Unsere Überraschung war dann recht groß als wir erfuhren, daß wir den Abend beschließen sollten.
Nachdem dann anfängliche Schwierigkeiten beiseite geräumt waren und die Anlage stand, machten wir einen kurzen und knackigen Soundcheck und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Das Gelände rund um das Joe’s war bereits gegen 18:00 Uhr gut gefüllt und die Veranstalter machten uns Hoffnung, daß sich um die 1000 Besucher während unseres Gigs vor der Bühne tummeln könnten.
Wir frönten derweil dem Müßiggang und erfreuten uns am großen Osterfeuer, daß nach anfänglich mächtiger Rauchproduktion in den Abendhimmel loderte. Dennoch bemerkte so manch Einer, daß die Temperaturen der angelegten Kleidung überlegen waren, so daß doch einige Besucher frierend den Schutz des Gebäudes suchten.
‚Der Junge mit der Gitarre‘ eröffnete schließlich den Abend und trotz des Namens befanden sich drei junge Herren auf der Bühne. Nur mit akustischen Instrumenten bewaffnet präsentierten die Jungs durch die Bank coole Songs, die locker vom Hocker gespielt wurden und echt Laune machten. Doch genau wie Sebel, der im Anschluß solo auftrat, litt die Aufführung der Jungs an der Hundskälte, die viele Gäste in die geheizten Räume des Joe’s trieben. Sehr schade, der Junge mit der Gitarre hätte mehr Zuhörer verdient gehabt.
Was genauso für Sebel galt, der im Anschluß, bewaffnet mit seiner Gibson Westerngitarre, einen Querschnitt durch seine Songs performte und der mit seinem Gig wieder Lust machte, ihn einmal in einem Indoor-Konzert zu besuchen. Trotz der eisigen Temperaturen hatte sich doch noch ein erkleckliches Grüppchen vor der Bühne eingefunden, die Sebel abfeierten. Aber auch von den nach Wärme suchenden Gästen am Feuer brandete für den Ruhrpott-Barden immer wieder Applaus auf.
Wir hatten dann die große Ehre, den Outdoor-Teil des Abends zu beschließen. Da wir der einzige verstärkte Act des Abends war, ging die Lautstärke wie ein Weckruf über das Gelände und der Platz vor der Bühne füllte sich. Der tolle Sound, den uns die Techniker vom Joe’s mixten, tat ein Übriges und so heizten wir die frierenden Besucher mächtig an. Viele hüpften und tanzten vor der Bühne – die Stimmung war prächtig. Wir spielten alle Songs der vorangegangenen Shows in Duisburg. Nur „Prisoners of Ourselves“ ließen wir außen vor, da wir nur eine Gitarre am Start hatten und dieser Song mit einer Gitarre nicht so klingt wie er sollte. Dennoch waren die Leute begeistert und als wir nach einer Stunde fertig waren erschallten laute Rufe nach einer Zugabe. Wir spielten das lange nicht mehr geübte Medley, das wir früher schon mal gespielt hatten, ließen allerdings den Teil „Love Gun“ aus – Text vergessen!
Wir hatten eine Menge Spaß und die Leute denselben scheinbar auch. Die Party ging im Joe’s weiter – wir allerdings traten die Heimreise an. Danke nochmal an alle Helfer im Joe’s, die dieses Osterfeuer möglich gemacht haben, Danke an die Technik und die Mischer – ihr habt einen großartigen Job gemacht. Und nicht zuletzt Danke an Sebastian, der uns eingeladen hat. Wir kommen sehr gerne wieder zu Euch!